Von Carsten Arndt
München - Egal wer sie am Ende in die Höhe streckt:
Die Meisterschale der 37. Saison wird eine ganz besondere sein - und sollte einen Ehrenplatz in der Vitrine erhalten.
Denn die DKB Handball Bundesligasteht kurz vor dem größten Herzschlagfinale aller Zeiten.
Drei Spieltage vor dem Ende liegt der THW Kiel nur dank des um sieben Treffer besseren Torverhältnisses an der Spitze vor den punktgleichen Rhein-Neckar Löwen (beide 53:9-Zähler). (DATENCENTER: Die DKB HBL)
Entscheidungsspiele möglich
Erst am letzten Spieltag zogen die Kieler dank eines vieldiskutierten Kantersiegs gegen den TBV Lemgo wieder am Rivalen aus Mannheim vorbei (Bericht: Lemgo verspielt seinen Ruf).
Sollten beide Teams auch am letzten Spieltag noch punktgleich sein und darüber hinaus über die gleiche Tordifferenz verfügen, könnte es erstmals in der Geschichte der DKB HBL zwei Entscheidungsspiele um den Titel geben.
Kiel vermöbelt den TBV Lemgo
Direkter Vergleich irrelevant
Was entgegen anders lautender Meinungen nämlich der Fall ist: Der direkte Vergleich der beiden Teams hat in der Bundesliga keine Bedeutung. (SERVICE: Der Tabellenrechner)
Zwar sieht die offizielle Spielordnung des DHB unter dem Paragraphen 43 vor, dass "bei Punktgleichheit die Ergebnisse der von den betreffenden Mannschaften während der Spielsaison gegeneinander ausgetragenen Spiele", sprich der direkte Vergleich, den Ausschlag geben.
Doch die Bundesliga hat in diesem Fall ihre eigene Regelung.
"Es gibt für die Bundesliga eigene Durchführungsbestimmungen. In der dritten Liga beispielsweise zählt der direkte Vergleich. In der Bundesliga ist dies aber nicht der Fall", erklärt HBL-Spielleiter Andreas Wäschenbach im Gespräch mit SPORT1.
7-Meter-Werfen um den Titel?
Pikant: Beenden die aktuelle Nummer eins und zwei der Liga die Saison also beide mit der gleichen Punktzahl und Tordifferenz, sieht Paragraf 44 der DHB-Spielordnung (SpO), auf den sich dann auch wieder die Durchführungsbestimmungen der Bundesliga beziehen, ein direktes Duell mit Hin- und Rückspiel um den Titel vor.
Das Heimrecht für die Entscheidungsspiele wird ausgelost, eine Verlängerung im Rückspiel ist ausgeschlossen.
Bei Punktgleichheit und gleicher Tordifferenz greift dann wiederum das Europapokal-System, nach der die Zahl der mehr erzielten Auswärtstore den Ausschlag gibt.
Findet sich schließlich immer noch kein Sieger, wird die Meisterschaft im tatsächlich im Siebenmeterwerfen entschieden.
Ein oder zwei Spiele?
Allerdings ist es laut HBL-Spielleiter Wäschenbach auch möglich, dass sich beide Mannschaften auf ein alles entscheidendes Spiel einigen: "In unseren Durchführungsbestimmungen ist zunächst einmal festgelegt, dass es zwei Spiele gibt. Es ist aber auch möglich, dass sich beide Mannschaften auf ein Spiel auf neutralem Platz einigen".
Dies könnte besonders für den THW interessant sein.
Nachteil für Kiel
Denn die Kieler stehen zusätzlich noch im Final Four um den Champions-League-Titel. Dort trifft der Rekordmeister nur eine Woche nach dem letzten Bundesliga-Spieltag zunächst im Halbfinale auf den ungarischen Vertreter MKB Vezprem. Am Tag darauf steht dann das mögliche Finale an.
Entscheidungsspiele kurz vor und nur wenige Tage nach diesem Wochenende, dürften daher ganz und gar nicht im Sinne der "Zebras" sein, die in diesem Fall in beiden Wettbewerben einen offensichtlichen Nachteil hätten.
WM-Playoffs gegen Polen
Außerdem: Nur eine Woche nach dem Final Four stehen bereits die WM-Playoffs der deutschen Nationalmannschaft gegen Polen (07. und 14. Juni) auf dem Programm – und die sind von immenser Bedeutung für die Zukunft des deutschen Handballs.
Fällt die Entscheidung um den Titel dann womöglich erst einen Monat nach dem letzten Spieltag? Bisher ist auf jeden Fall noch keine Lösung für dieses Problem gefunden.
Insgeheim dürften also sowohl die DKB als auch der DHB hoffen, dass die Übergabe der Meister-Schale bereits am 34. Spieltag über die Bühne geht.
SPORT1 begleitet den Super-Showdown!!!
SPORT1 zeigt das Restprogramm der Top Drei:
Rhein-Neckar Löwen
10. Mai: ThSV Eisenach (A) (ab 16 Uhr im LIVESTREAM)
14. Mai: MT Melsungen (H) (ab 20.15 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM)
24. Mai: VfL Gummersbach (A) (ab 16 Uhr LIVESCORES)
THW Kiel
11. Mai: SG Flensburg-Handewitt (H) (ab 15.10 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM)
18. Mai: TuS N-Lübbecke (A) (ab 15.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM)
24. Mai: Füchse Berlin (A) (ab 16 Uhr LIVESCORES)
HIER DAS FINALE DURCHRECHNEN:
SG Flensburg-Handewitt
11. Mai: THW Kiel (A) (ab 15.10 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und imLIVESTREAM)
18. Mai: HBW Balingen (H) (ab 15 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und imLIVESTREAM)
24. Mai: ThSV Eisenach (A) (ab 16 Uhr LIVESCORES)
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