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Samstag, 10. Mai 2014

Motorsport / MotoGP / MotoGP 09.05.2014 Aprilia bereitet sich intensiv auf MotoGP-Comeback vor

Aprilia bereitet sich intensiv auf MotoGP-Comeback vor

Aprilia entwickelt bereits den neuen MotoGP-Prototypen für 2016: Der Motor wird ein V4-Layout haben - Erste Tests sind für Frühling 2015 geplant
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Romano Albesiano stellt Aprilia für die MotoGP-Zukunft auf
Aprilia rüstet sich derzeit für die kommenden Jahre. Nachdem Luigi "Gigi" Dall'Igna, der Designer der erfolgreichen RSV4, zu Ducati gewechselt hat, führt Romano Albesiano die Rennprojekte der italienischen Marke. Albesiano ist im Motorradsport kein unbeschriebenes Blatt, denn der Italiener arbeitete unter anderem in den 1990er-Jahren für Cagiva in der Grand-Prix-Szene. Sportlich gesehen läuft es für Aprilia derzeit nicht ganz nach Wunsch. In der Superbike-WM konnte Sylvain Guintoli in dieser Saison zwei Siege holen, allerdings ist die Konkurrenz von Kawasaki stark.
In der MotoGP kommt nur noch eine ART im Ioda-Team zum Einsatz. Im Feld der Open-Teams spielt dieses Motorrad mit Danilo Petrucci kaum eine Rolle, nachdem Aleix Espargaro in den vergangenen beiden Jahren die CRT-Kategorie dominiert hat. Petrucci fuhr in den ersten vier Rennen nur einmal in die Punkteränge und muss das nächste Rennen in Le Mans aufgrund einer Handverletzung auslassen.
"In der MotoGP blieben unsere Resultate bisher klar unter den Erwartungen", sagt Albesiano am Rande der Superbike-WM in Imola. "Ich glaube, dass wir hauptsächlich Probleme haben, weil wir kaum Wintertestfahrten durchgeführt haben. Die neue Software braucht Zeit, um sie zu optimieren." Aprilia setzt in diesem Jahr die Einheits-ECU und die Einheits-Software von Magneti Marelli ein, wie es für die Open-Teams vorgeschrieben ist. Im Vorjahr kam noch die eigene Software zum Einsatz. Die RSV4 ist für ihre fortschrittliche Elektronik bekannt.
Aprilia hätte in der MotoGP theoretisch auch den gleichen Schritt wie Ducati gehen können. Während sich Ducati lange auf den Schritt in die "Factory 2"-Klasse vorbereitet hat, setzte Aprilia auf den vorgeschriebenen Weg und meldete sich als Open-Team. "Diese Möglichkeit kam für uns zu spät. Es dauert drei bis vier Monate, bis man eine geeignete Software auf eine neue Hardware portiert hat", erklärt Albesiano. "Könnten wir unseren eigenen Code verwenden, dann würde uns das zweifellos helfen. Trotzdem müssen wir sagen, dass die Software von Magneti Marelli bei anderen Open-Teams besser funktioniert."
MotoGP-Bike wird V4-Motor haben
Parallel dazu arbeitet Aprilia an einem neuen MotoGP-Prototypen, mit dem das Comeback im Jahr 2016 geplant ist. Die ersten Modelle sollen schon im Frühjahr 2015 getestet werden. "Wir haben uns dazu verpflichtet, dass wir 2016 mit einem Werksmotorrad in der MotoGP fahren", bekräftigt Albesiano. "Wir werden unser Versprechen einhalten. Wir werden Petrucci von nun an einen unserer Elektroniker zur Seite stellen, vielleicht auch mehr Personal."
Die Grundzüge des neuen MotoGP-Motorrades sind bereits geplant: "Das Motorenlayout ist prinzipiell entschieden. Es wird ein V4 mit zahnradgetriebenen Nockenwellen. Wir bauen bereits Prototypen", sagt Albesiano über die Fortschritte. "Das neue Motorrad sollte im Frühling 2015 auf der Strecke debütieren." Wahrscheinlich wird Aprilia in die MotoGP mit einem eigenen Werksteam zurückkehren, auch wenn der Renndirektor die Möglichkeit zur Kooperation mit einem Partnerteam offen hält.
2016 wird sich die MotoGP in vielen Punkten verändern. Nach dem Ausstieg von Bridgestone wird ab 2016 ein anderer Reifenhersteller die MotoGP versorgen. Dazu ist auch ein Abrüsten der Elektronik geplant. Suzuki kehrt schon 2015 mit einem Werksteam in die Königsklasse zurück. Somit wird es in zwei Jahren fünf Werksteams in der MotoGP geben.

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