US-Sport / NBA
27.04.2014Rassismus-Skandal in der NBA
Donald Sterling (r.) begrüßt seinen einstigen Schützling Reggie Evans
Donald Sterling, Besitzer der Los Angeles Clippers wird beschuldigt, sich in einer mitgeschnittenen Konversation diskriminierend über Schwarze geäußert zu haben.
Demnach habe Sterling im Gespräch mit einer Frau gesagt, sie solle keine Schwarzen mit zu den Spielen der Clippers bringen. Die Clippers wollten die Identität des Sprechers zwar vorerst nicht bestätigen, kündigten aber Untersuchungen an.
Der Mitschnitt, der von dem Promi-Portal "TMZ.com" veröffentlicht worden war, sorgte in der NBA für Entsetzen. "In unserer Liga ist kein Platz für Donald Sterling. Ich kann mir nicht vorstellen, was in seinem Kopf vorgeht", sagte Superstar LeBron James von Meister Miami Heat.
Kobe Bryant vom Stadtrivalen Los Angeles Lakers nannte Sterlings Äußerungen "eine verdammte Schande. Leider ist es traurige Realität, dass wir solche Menschen in unserer Welt haben."
In einem offiziellen Statement bezeichnete NBA-Commissioner Adam Silver den Inhalt des Gespräches als "beleidigend und verstörend", die Liga beabsichtige, dem Fall "so schnell wie möglich auf den Grund zu gehen".
Für Silver persönlich sei die Situation "unfair gegenüber den Spielern und Trainern der Clippers". Im Playoff-Achtelfinale führt Los Angeles 2:1 gegen die Golden State Warriors.
Die Clippers haben inzwischen ein Statement veröffentlicht: "Wir wissen nicht, ob dieser Mitschnitt echt ist. Aber die Frau ist die Beklagte in einem von der Sterling-Familie angestrengten Verfahren wegen der Unterschlagung von 1,8 Millionen Dollar. Sie hat Mr. Sterling angekündigt, mit ihm 'abzurechnen'. Diese Aufnahme spiegelt in keiner Weise Mr. Sterlings Ansichten wieder. Er möchte sich ausdrücklich bei allen Menschen entschuldigen, die sich dadurch verletzt fühlen."
Coaches und Spieler der Clippers haben nach Informationen von "Yahoo Sports" sogar an einen Boykott ihres Playoff-Spiels 4 gedacht, sich aber dagegen entschieden. Sterling wird bei diesem Spiel nicht vor Ort sein.
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